Seit 1975 kümmert sich Christel Wichert ehrenamtlich um die Bücherei in Uchte. Seit dieser Zeit ist sie fünfmal mit den inzwischen 6.500 Büchern umgezogen. In dieser Zeit hat sie viel erlebt und auf den Weg gebracht. Über ihren unermüdlichen Einsatz informierten sich kürzlich unser Landtagsabgeordneter Grant Hendrik Tonne und Genossinnen und Genossen des SPD-Ortsverein Uchte. Die Bücherei hat für jede Leserin und jeden Leser, altersunabhängig, das passende Buch. “Und was wir nicht haben, besorgen wir, denn wir sind der Fernausleihe angeschlossen”, erzählt Christel Wichert. Sie kennt die Lesegewohnheiten und Vorlieben ihrer Kunden ganz genau, denn Beratung und Gespräche über die Autoren und Titel gehören untrennbar dazu. Wer in die Geschichte des Landkreis Nienburg eintauchen möchte, findet hier viele interessante Literatur. Wer einen aktuellen Krimi oder einen Klassiker lesen möchte, wird ebenso fündig.

Bücher sind das Medium das bleibt

Die Bücherei kümmert sich intensiv um Lesepaten und Lesepatinnen in Schulen und Kindergärten. Durch das Vorlesen wird die Fantasie der Kinder angeregt und ist somit ein wichtiger Baustein in der Entwicklung. Insbesondere helfen die Kniebücher dabei, denn das zuhörende Kind sieht auf dem Schoss das Bild zum Lesetext. Die Kinder sind immer ganz fasziniert, selbst sehr aktive Kinder werden ruhig, erzählte Tonne von seinen eigenen Erfahrungen beim Vorlesen in der Schule. Digitale Vorlese-Möglichkeiten gibt es inzwischen sehr viele, sie können das Vorlesen durch vertraute Personen nicht ersetzen. Deshalb sind die Angebote der Lesepaten und die Bundesweiten Vorlesetage wichtig. Wer daran mitwirken möchte, kann sich gerne in der Bücherei melden, sagt Wichert. Ein gesunder Mix aus digitalem Lernen und dem Lesen in einem Buch sollte selbstverständlich sein, sind sich alle einig. Neben den Lesepaten hat die Bücherei ein Abkommen mit den regionalen Bücherschränken in den Ortsteilen. Die Organisatoren vor Ort erhalten fachliche Beratung und Bücher für die Schränke. Außerdem hat Wichert mit der Sparkasse zusammen zwei Kinderbücher von Gisela Schnittker aus Warmsen herausgebracht. Kinderbücher, die liebevoll selbst gestaltet sind und ihre Geschichte einfach und umgangssprachlich für Kinder erzählen. Finanzielle Unterstützung dringend erforderlich In der Bücherei wird vieles bewusst von Hand gemacht, so entsteht ein ganz persönlicher Charme, der zum Plaudern und Verweilen einlädt. Damit dieser Charme erhalten bleibt und die Bücherei noch kindgerechter wird, muss die Ausstattung angepasst werden. Hier sind Investitionen in kindgerechte Regale und Sitzecken notwendig. „Unsere Möbel sind schon etwas in die Jahre gekommen, vieles begleitet uns schon seit 1975“, macht Christel Wichert deutlich. Doch aus dem eigenen Budget kann dieses Vorhaben nicht realisiert werden. Die Bücherei möchte gerne am Programm “Lesestart” teilnehmen. Zur Geburt eines Kindes erhalten die Eltern bei den Vorsorgeuntersuchungen der Ein-und Zweijährigen beim Kinderarzt eine Lesetasche für ihr Kind. Die Dreijährigen werden dann mit ihren Eltern in die Bücherei eingeladen und erhalten dort eine Lesetasche. In jeder Tasche ist ein altersentsprechendes Buch für die Kinder und eine Broschüre für die Eltern in der Tipps zur Leseförderung für das entsprechende Alter gemacht werden. Das Programm ist sehr effektiv, da es viele zukünftige kleine Leser und Leserinnen in einem frühen Alter erreicht und fördert. Dieses Programm kann nur dann durchgeführt werden, wenn es in der Region einen unterstützenden Kinderarzt gibt. Hier werden wir weiter am Ball bleiben und hoffen auf die Unterstützung der Verwaltung. Grant Hendrik Tonne greift selbst lieber zum Buch als zu digitalen Leseformaten. Deshalb konnte er die Situation der Bücherei gut nachvollziehen und forderte die Genossinnen und Genossen immer wieder auf, hier genau hinzusehen und finanzielle Mittel in den Haushalt einzustellen. „Wir werden das in unseren Fraktionen besprechen und gemeinsam einen Förderweg finden“, ist sich Helga Heineking sicher.

Grant Hendrik Tonne kam am Freitag, den 19.August zu einer weiteren kurzen Stippvisite in die
Bücherei der Samtgemeinde Uchte. Er brachte ein Geschenk für den Präsenzbestand vorbei: Die
Chronik des Heimatvereins Leese der Jahre 1993-2008. Im Präsenzbestand sind Bücher, die die
Geschichte Uchtes, der Samtgemeinde Uchte und des Kreises Nienburg thematisieren. Die Leeser
Chronik ist jetzt in der Bücherei vorhanden und kann dort angesehen werden. Tonne hatte bei
seinem letzten Besuch bemerkt, dass diese Chronik im Bestand noch nicht vorhanden war und wollte
dem Abhilfe schaffen. Stellvertretend für Christel Wichert nahmen Christa Mayland-Quellhorst und
Helga Heineking das Werk entgegen.